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Aktuelle Informationen
Hier veröffentlichen wir Aktuelles zum Geschehen im Verein und im Haus sowie so manches, was unsere Website-Leser interessieren könnte.
(7. September 2023)
Zeichnen-Drucken-Stempeln
Kreativangebot für Kinder & Familien
am 25. August 2023 im Ehm Welk-Haus
Die Leipziger Künstler Susann Hoch und Hans Bote reisten Ende August nach Bad Doberan und bauten im Ehm Welk-Haus eine kleine „Druckerei“ auf. Bestückt mit Druckpresse, vielen Holzstempeln, Farbe, Papier und „Kunststoff-Platten“ sah es fast wie in einer richtigen Werkstatt aus.
Susann Hoch und Hans Bote
Über 20 Kinder und Erwachsene fanden sich ein und waren gespannt auf das Bilder-Drucken und wie das überhaupt geht …
Druckwerkstatt im Ehm Welk-Haus und auf der Terrasse
Rückmeldungen gab es einige, die Begeisterung war groß. Besonders wurde die liebevolle und intensive Betreuung durch die beiden Leipziger Künstler hervorgehoben, wodurch auch ungeübte, nicht mit „Kunst“ vertraute Kinder Feuer fingen und begeistert mitmachten.
Heidi Greßmann und Peter Albrecht waren dabei und haben ihre Eindrücke aufgeschrieben, die wir hier gern wiedergeben.
Monika Schneider
"Zeichnen – Drucken – Stempeln" konnten im Ehm Welk-Haus Kinder an einem Freitagnachmittag (25.8.23) von 15 bis 18.30 Uhr unter der fürsorglichen Anleitung der beiden Leipziger Künstler Susann Hoch und Hans Bote. Gestempelt wurde mit großen, zahlreich vorhandenen Holzlettern und wasserlöslicher Linoldruckfarbe auf verschiedenfarbiges Papier im Garten unter dem extra dafür aufgebauten Partyzelt. Lieblingsworte: „Mama“; „Papa“. Am liebsten beide zusammen.
Einweisung im Partyzelt / Mama-Papa-Buchstaben
Als „Illustratoren“ vollbrachten nicht nur die Kinder, sondern auch Mutti oder Vati oder Oma mittels Zeichnungen, die in Styroporplatten eingeritzt bzw. „eingerillt“ und dann auf Papier gedruckt wurden, wunderschöne kleine Kunstwerke und gaben den Geschichten von Katze, Riese oder Doktor somit ihre eigene, ganz besondere Note.
Figur / Hund abstrakt / Geschichten drucken
Und das eigenhändige Ziehen der Anpresswalze (manchmal musste Hans Bote) unterstützend mitwirken) über die selbst hergestellte Druckvorlage und das zu bedruckende Papier war ziemlich spannend! Denn danach konnte man das Ergebnis staunend betrachten! Die einzelnen Blätter der Geschichten wurden von Susann Hoch zu einem Leporello zusammengefügt; die Kinder suchten sich noch das passende Papier als Einband aus (der selbstverständlich vorher noch „bestempelt“ wurde) und die Leipziger Künstlerin erschuf mit Nadel und Faden aus allem zusammen ein richtiges Buch! Zum Mitnehmen! Einfach fantastisch! Und wünschenswert von allen: eine Wiederholung!
Peter Albrecht
Papierkunst-Stempel-Druck Nachmittag mit buntem Kleid
Das war doch was!!!
Da kamen zwei versierte Papierkünstler (Grafikerin und Grafiker) aus Leipzig ins Welk-Haus, um Kindern, Eltern, Großeltern Freude am Zeichnen, Drucken, Stempeln mitzubringen.
Susann Hoch und Hans Bote haben die Lust am Gestalten sofort an die Mitmachenden weitergegeben. Ob Jung, ob Alt, alle wollten etwas Schönes gestalten, gar erfinden!! Vollkommen in die Welt der eigenen Ideen vertieft, entstanden kleine Kunstwerke in PVC-Platten geritzt, mit Holzstempeln aufs Papier gebracht, ein Gedicht in Bilder verwandelt.
Ein Büchlein selber binden, ein geheimes Tagebuch herstellen und immer wieder die Presse bedienen.
Um die Poesie der Gedanken in leuchtenden Farben aufs Papier zu bringen, gab Hans die richtigen Tipps und half beim Drucken. Die eigene Arbeit bestaunen und die der anderen - wunderbar!
Hans gibt Tipps / Einwalzen mit Farbe
Das längste Buch der Welt erschuf ein Sechsjähriger, ließ es von Susann binden und beobachtete alles ganz genau.
Eine begeisterte Oma ritze herrliche Sommerblumen in die Druckplatte und wetteiferte mit der Enkelin. Eine Mutti entdeckte die Freude am Fabulieren mit Hilfe der Buchstabenstempel.
Susann zeigt das längste Buch der Welt / Blumenvase
Die Zeit verging viel, viel zu schnell. Das war schade, denn um sich herum alles vergessen und der Phantasie freien Lauf lassen zu können - ohne Handy- war ein großes Geschenk! Vielen Dank! Das bleibt in guter Erinnerung und natürlich das schöne bunte Kleid von Susann.
Heidi Greßmann
(18. Juni 2023)
Puppenkleidung für Kita-Projekt im Ehm Welk-Haus
Seit diesem Jahr kommen zweimal im Monat Kita-Kinder der AWO-Kita „Uns Windroos“ ins Ehm Welk-Haus. Zehn oder zwölf Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren und eine Begleiterin steigen die Treppen hoch in das Dachgeschoss, denn dort sind das „Zauberzimmer“ und das „Malatelier“. Sie werden schon erwartet von Cindy, Stella oder Monika, die das Projekt „Buch macht klug“ gemeinsam mit den Kindern ausführen.
Jedes Mal wird ein Kinderbuch vorgestellt – z.B. Pipi Langstrumpf, Traumzauberbaum oder die kleine Raupe Nimmersatt…Daraus wird vorgelesen, darüber erzählt und Figuren aus dem Buch gebastelt oder gemalt.
Wenn die Aufmerksamkeit der Kinder nachlässt ist Spielen angesagt. Dazu steht eine „Spielzeugkiste“ bereit. Gern werden Puppen herausgeholt, davon gibt es eine Menge. Aber es sind schon „ältere“ Puppen, die deshalb nicht mehr viel zum Anziehen haben.
Hatten muss man sagen, denn Rosa, Andrea, Anne und Manfred, allesamt Langzeitarbeitslose in einer Beschäftigungsmaßnahme des Jobcenters, betreut vom Verein „Perspektive für die Region Bad Doberan“ e.V. haben mit viel Geschick und Fantasie die Puppen ausstaffiert. Kleider, Jäckchen, Mützen, Söckchen…gehäkelt, gestrickt, genäht, für Sommer und Winter.
Die Vier und die Anleiterin sind fast täglich im Ehm Welk-Haus und beschäftigen sich mit unterschiedlichen Handarbeitstechniken. Deshalb war es eine gute Idee, ja eine Win-Win-Situation für die Kinder, die MaßnahmeteilnehmerInnen und die Puppen gleichermaßen, mit dem Erlernen alter Handarbeitstechniken neue Bekleidung für die Puppen anzufertigen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen, die Arbeit für einen sinnvollen Zweck hat sich gelohnt und Spaß gemacht hat es auch!
Cindy und Monika sind begeistert von der mit viel Liebe zum Detail hergestellten Puppenkleidung. Einen ganz großen Dank an die „Häkel-Gruppe“ von den Projekt-Macherinnen aus dem Ehm Welk-Haus!
Cindy Hartenstein und Monika Schneider
„Buch macht klug“ ist ein Kinder-Projekt vom Ehm Welk-Literaturverein in Kooperation mit der AWO-Kita „Uns Windroos“, unterstützt vom Verein „Perspektive für die Region Bad Doberan“.
(16. Juni 2023)
Bad Doberans Wasserfest startet zu rechten Zeit
„AQUAnostra“ bietet vom 17. bis zum 25. Juni rund um das kühlende Nass Erbauung, Infos und Inspiration
Bad Doberan. Erfrischung tut gut - gerade nach wochenlanger Trockenheit. Im Prinzip ist das eine Binsenweisheit, im besonderen Wasser-Fall jedoch immer wieder eine neue
Herausforderung. Die Rede ist vom Münsterstädter Wasserfest „AQUAnostra“, das sich seit dem Jahr 2002 „unserem Wasser“ - so die Übersetzung aus dem Lateinischen - in der Region zuwendet.
„Das Ziel der fünf bis sechs Fest-Gründerinnen aus dem hiesigen Kunstverein um Gerda von Hof herum, war es gewesen, eine Veranstaltungsform zu finden, die die verschiedenen Facetten des kulturellen Lebens in und um Bad Doberan vereinigt“, erinnert sich die damalige Vereinsgeschäftsführerin Monika Schneider und ergänzt, warum die gefundene Form bis heute trägt: „Es ist das Wasser, das diese Stadt und ihre Umgebung in diesem Sinne verbindet. Angefangen bei den Wasserbauwerken der Zisterzienser, das Kurwesen mit seinen Quellen, die Ostsee vor Heiligendamm sowieso, der Wirtschaftsfaktor Glashäger, aber auch unser Wasser als bedrohtes und bedrohendes Element – Stichwort Klima.“
Daran arbeiten heute vor allem die Künstlerateliers „Feinart“ und „Quadrados“, das Stadt- und Bädermuseum, der Rote Pavillon, das Ehm Welk-Haus, das Kamp-Theater, der Klosterverein und zahlreiche Naturfreunde. Zum Feststart am 17. Juni bietet das bei Einheimischen und Gästen besonders beliebte Historische Anbaden an der Heiligendammer Seebrücke diesmal außerdem die Gelegenheit, den 230. Jahrestag der Eröffnung des ersten deutschen Seebades an dieser Stelle zu feiern. Es war damals die Initiative des Rostocker Medizinprofessors Samuel Gottlieb Vogel, der das Zusammenspiel von Natur, Ruhe und heilsamen Elementen als Therapie propagierte.
Den therapeutischen Vorteilen des Heilmittels Moor zur Linderung von Schmerzen, Entzündungen und zur Förderung der körperlichen Regeneration widmet sich dann am 20. Juni ab 16 Uhr die Dr. Ebel-Fachklinik „Moorbad Bad Doberan“ in einer kostenlosen
Informationsveranstaltung. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl wird um Anmeldung gebeten: via Telefon unter 038203 930 oder per E-Mail an kultur@moorbad-doberan.de. Am 21. Juni läuft im Kamp-Theater um 17 und um 20 Uhr die Doku „River“ von 2021, in der Jennifer Peedom einen Blick auf die einstigen Naturgewalten wirft, die der Mensch sich mittlerweile unterworfen und nutzbar gemacht hat: die Flüsse der Welt. Passend dazu
präsentiert der BUND am 25. Juni auf dem Kamp Informationen zum Thema „Hochwasser in Bad Doberan“. Derweil können am selben Sonntag im Stadtmuseum von 11 bis 14 Uhr Kinder rund um das Thema Wasser an Spielen teilnehmen und um 13.30 Uhr steigt vorm Roten Pavillon ein rockiges Brunnenkonzert.
Monika Schneider vom Ehm Welk-Freundeskreis, die bei der Veranstaltungsorganisation gemeinsam mit Eva Firzlaff vom Kunstverein „Roter Pavillon“ den Hut aufhatte und mit der Grafikerin Gudrun Poetzsch insgesamt fünfzehn AQUAnostra-Events auf einem Extra-Flyer ankündigt, beantwortet die Frage nach ihrem Fest-Highlight so: „Alle Veranstaltungen haben ihr Publikum und ihre Bedeutung. Für mich ist das Highlight, dass
sich wieder so viele bereiterklärt haben mitzumachen und dass sie nun ein buntes Programm anbieten.“
Auch im nächsten Jahr soll es nach ihren Worten wieder ein Wasserfest „AQUAnostra“ geben.
Thomas Hoppe
(27. März 2023)
Soziale Medien - Fluch oder Segen?
Buchvorstellung und gespräch mit Frau Dr. Uta Buttkewitz, Universität Rostock
Da wir am Freitag, dem 31. März, im Ehm Welk-Haus im Zusammenhang mit den quasi modernsten „Plaudertaschen“ unserer Welt auch über Fake News, Medienkompetenz und kommunikative Selbstbestimmung reden wollen, bietet sich hier die Erinnerung an einen der berühmtesten Reporter des 20. Jahrhunderts an, dessen Credo hieß, dass nichts erregender sei, als die Wahrheit.
Anlässlich seines 75. Todestages an diesem Freitag brachte der Berlin-Verlag kürzlich eine 445-seitige Egon-Erwin-Kisch-Biografie heraus, in der der freie Autor und Filmemacher Christian Buckard (Jahrgang 1962) auf sehr lesbare Weise die „Weltgeschichte des rasenden Reporters“ recherchierte. Herausgekommen ist „nicht nur eine gelungene Darstellung einer Lebensgeschichte, sondern zugleich auch eine Mediengeschichte, eine Untersuchung zum Verhältnis zwischen Schreiben, Lügen, Krieg und Gewalt“, schreibt der Rezensent Gernot Wolfram in der „Jüdischen Allgemeinen“. Für ihn zeigt diese Biografie anhand zahlreicher Beispiele, „dass Kisch ein früher Claas Relotius war. Ein Journalist, der häufig Fiktion und Wahrheit problemlos ineinander fließen ließ.“ „Zerfall eines Helden“ steht dann auch über dieser Rezension.
In der DDR hatte einst Schriftsteller Bodo Uhse dazu erklärt, dass bei Kisch „die der Wahrheit dienstbare Phantasie“ bejaht werde. Viele Leser*innen werden aber wahrscheinlich erstmals davon erfahren, dass Kisch, dessen Gesammelte Werke in der DDR von 1976 bis 1985 in elf einzelnen Bänden vom Aufbau-Verlag Berlin und Weimar herausgegeben worden sind, von Stalinisten noch Jahre nach seinem Tod als „Spion“, „Trotzkist“, „opportunistischer Kosmopolit“ oder „jüdischer Chauvinist“ verunglimpft wurde.
Thomas Hoppe
(19. März 2023)
Originale aus Dublin waren in Ahrenshoop ausgestellt - Besuch der Sonderausstellung „Der ,König' vom Fischland“

Wir haben die Originale am 18. März noch in Augenschein nehmen können! Wer die Erichson-Schätze aus Dublin allerdings noch nicht gesehen hat, muss sich nun beeilen, denn sie werden nur noch bis zum 26. März im Ahrenshooper Kunstmuseum am Weg zum Hohen Ufer 36 zu sehen sein. Gemeint sind die hier ausgestellten 24, meist bunt illustrierten Glückwunschschreiben von befreundeten Künstlern des Rostocker Mäzen und Verlegers Peter Emil Erichson (1881-1963), die er einst zu seinem 50. Geburtstag erhalten hatte und die allesamt quasi in Bananenkartons auf der „Schatzinsel" Irland unbeschadet die Jahrzehnte überdauerten, bis ein Heiligendammer, wie er sich selbst nennt, sie begeistert ans Licht der Weltöffentlichkeit zerrte. Der bekannte Historiker und Publizist Dr. Wolf Karge hat unseren Vereinsmitgliedern während einer rund anderthalbstündigen Führung durch von die ihm kuratierte Sonderausstellung „Der 'König' vom Fischland - Peter E. und die Kunst" davon berichtet.

Im Sommer 2018 hatte er durch den Rostocker Kunstverein auf einer Erichson-Schau die Verleger-Enkelin und Humangeographin Dr. Anngret Simms kennengelernt, die ihn nach Dublin einlud, drei Nachkriegs-Nachlasskisten ihres Großvaters durchstöbern zu dürfen. Dabei entdeckte der Museumsexperte unter anderem die deutlich mehr als 24 Gratulationsschreiben: „Sie sprechen zwar meist eine launige, freche, fröhliche Sprache, spiegeln jedoch in der Summe das Charakterbild des Jubilars" wider, schreibt Karge in seinem neuesten Hinstorff-Buch, das der Ahrenshooper Ausstellung den Titel gab.
Thomas Hoppe
(24. Januar 2023)
Wir planen am 18. März 2023 einen Vereinsausflug nach Ahreshoop
Einladung demnächst im Newsletter
Liebe Mitglieder*innen und Freund*innen unseres Vereins,

Wolf Karge: „Der König vom Fischland. Peter E. und die Kunst“. Hinstorff-Verlag Rostock Verlag. ISBN: 978-3-356-02407-4
hier ein paar ergänzende Informationen zu unserem quasi privilegierten Ausflug nach Ahrenshoop. Denn mit Dr. Wolf Karge (1951 in Schwerin geboren) werden wir dort nicht nur vom Kurator der Sonderausstellung „Der ,König' vom Fischland“ durch die Schau geführt, sondern auch vom Autor des gleichnamigen 2022 bei Hinstorff erschienenen Büchleins über das spannende Leben des Verlegers und Kunstliebhabers Peter Emil Erichson (1881-1963).
Peter E. war es auch, der in seinem Carl-Hinstorff-Verlag im Jahr 1948 das 211 000. bis 220 000. Exemplar der Ullstein-Ausgabe von Ehm Welks "Heiden" herausbrachte. Die Welks gehörten später zum engen Freundeskreis von Peter E. und seiner Lebenspartnerin Karoline Ristow in Ahrenshoop. Die beiden Männer könnten bereits 1906 in Bremerhaven voneinander erfahren haben, wo Welk bei der „Provinzial-Zeitung“ arbeitete und Peter E. zeitgleich für die „Unterweser-Zeitung“. Auch das hat Dr. Karge in seinem 128-seitigen Erichson-Lebensbericht erwähnt.

Foto: Staatskanzlei MV
(Klick vergößert)
Wolf Karge ist in Heiligendamm aufgewachsen, besuchte in Bad Doberan die Schule, studierte Archivwesen in Potsdam und Geschichte an der Humboldt-Universität, er promovierte 1986 an der Uni Rostock mit einem regionalgeschichtlichen Thema, war später Museumsdirektor in Rostock, Museumsgeschäftsführer im Technischen Landesmuseum sowie 18 Jahre lang Vorsitzender des Museumsverbands MV seit dessen Gründung 1990.
Zu seinen zahlreichen Publikationen gehörte auch die 2008 bei Hinstorff erschienene, 464-seitige Illustrierte Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Im vergangenen November wurde Dr. Wolf Karge von der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig mit dem Landeskulturpreis 2022 ausgezeichnet. Die Sozialdemokratin betonte dazu, dass Karge "Archivar, Historiker, Museologe, Kurator, Publizist, Dozent, Gutachter, Berater und vieles mehr" sei: "Seit über 50 Jahren widmet er sich der regionalen Geschichte, der Kunst und Denkmalkultur Mecklenburg-Vorpommerns."
Thomas Hoppe
(9. Dezember 2022)
Besuchsempfehlung in Angermünde
Seit Juni 2020 stehen Krischan Klammbüdel, Martin Grambauer und sein Schäferhund-Wachtelspitz Flock in Bronze gegossen vor dem grundsanierten Haus Uckermark am Marktplatz von Angermünde, in dem vor rund anderthalb Jahren das neue Angermünder Museum erstmals Gäste empfing. Seine Dauerausstellung unter dem Titel „Geschichte und Geschichten – Entdeckungen in Angermünde und bei Ehm Welk“ ging aus dem Ehm Welk- und Heimatmuseum in der Puschkinallee 10 hervor. Die neue Ausstellung bietet nicht nur einen Blick auf das Werk des Autors, sondern geht in fünf Räumen stets der Frage nach, wie Literatur und Geschichte miteinander verbunden sind.
Die Sanierung des Um- und Anbaus wurde Hilfe des Bundes und des Landes Brandenburg über das Programm Städtebaulicher Denkmalschutz gefördert. Die Finanzierung der Ausstattung konnte mit Hilfe des ELER-Fonds im Rahmen LEADER mit rund 480 000 Euro sowie durch eine großzügige Spende der Hermann-Reemtsma-Stiftung für das Depot in Höhe von 60 000 Euro gefördert werden.
Lesetipp: Begleitheft zur Dauerausstellung
Thomas Hoppe
(1. Dezember 2022)
Fundsache für Geschichten- und Geschichtsfreunde
Weil die Nazis das „Zentralorgan der SPD“ Anfang 1933 umgehend verboten hatten, gab der ins Prager Exil geflüchtete Parteivorstand unter dem Titel „Neuer Vorwärts“ ein sozialdemokratisches Wochenblatt heraus. Darin war am 10. Juni 1934 zu lesen, wie das Propagandaministerium unter Goebbels „Die Grüne Post“-Chefredakteur Ehm Welk und dem Ullstein-Verlag eine perfide Falle stellten. Laut Vorwärts hätten Goebbels Referenten den folgenschweren Leitartikel Ehm Welks, alias Thomas Trimm, vom 29. April 1934 („Herr Reichsminister, ein Wort, bitte!“) vorher sogar abgesegnet und danach von nichts mehr gewusst – so konnten die Nazis letztlich die jüdische Familie Ullstein dazu drängen, ihr Unternehmen zu verkaufen, um den drohenden Bankrott durch bevorstehende weitere Boykottmaßnahmen zu verhindern. Dank der Internetseite www.deutsche-digitale-bibliothek.de kann man heute diesen relativ langen, eigentümlichen Vorwärts-Text nachlesen.
Nebenbei: Der nicht erkennbare Autor erkennt im Welk-Artikel offenbar nur Naivität, keine Ironie (siehe Faksimile).
Die mutmaßliche Abstimmung mit dem Propagandaministerium „belegt“ der Vorwärts mit der quellenfreien Behauptung, bei Ullstein wäre ein eigenes Aktenstück angelegt worden, „in dem genau verzeichnet stand, mit wem und wann wegen des Artikels verhandelt“ worden sei und es seien mehrere Unterredungen nötig gewesen. (Ob da noch was im Archiv zu finden ist?)
Dagegen verbreiteten einige Zeitungen im Deutschen Reich nach dem Verbot der Grünen Post durch die Nazis die Mitteilung des „Reinholz-Pressedienstes“, dass Ehm Welk gegen den ausdrücklichen Willen der Verlagsleitung seinen Artikel veröffentlichte – er soll sich dabei auf seine Rechte als „Hauptschriftleiter“ berufen haben.
Thomas Hoppe
(24. November 2022)
Ehm Welk-Literaturpreises im Landkreis Uckermark vergeben
Ehm Welk sei ihr mit seinen „Heiden von Kummerow“ schon ein Begriff und „lustigerweise“ sei er damit auch in ihrem Beruf als Musikerin immer mal wieder aufgetaucht: Während einiger Konzerte, in denen es um Filmmusiken ging und dabei Rolf Alexander Wilhelms Titelmusik zur deutsch-deutschen „Heiden“-Produktion von 1967 ertönte. Das berichtete uns jetzt Maike Suter-Wegener, die diesjährige Gewinnerin des Ehm Welk-Literaturpreises, der seit 1992 alle zwei Jahre von den Landrät*innen des Landkreises Uckermark gestiftet wird und mit 2000 Euro dotiert ist.
Da es dabei auch „um den eigenen Blickwinkel zum Heimatbegriff Welks“ gehe, interessierte sich die studierte Oboistin und Wahlbrandenburgerin, die neben Kurzprosa auch Gedichte schreibt, für die 16. Ausschreibung des besagten Literaturpreises. Auch ihr Text beschäftige sich mit der Frage, wo man verwurzelt sei – wie bei Welk gehe es ihr in Sachen Heimat nicht vordergründig um einen Ort, sondern eher um Beziehungsgeflechte der Menschen.
Link zur preisgekrönten Erzählung "Jakob und sein Heimatplanet"
(2. November 2022)
Kleine Geschichten am Rande
Vor 45 Jahren, am 30. November, ist der in Stralsund gebaute Supertrawler ROS 333 "Ehm Welk" in den Dienst der DDR-Hochseefischerei gestellt worden, vor 30 Jahren wurde er an die chinesische Zhoushan Marine Fisheries Corporation verkauft und vor zehn Jahren als "Ming Chang" quasi in den Ruhestand versetzt. Doch die "Ehm Welk" ist nicht verschwunden! Denn auf Wunsch der Vorsitzenden des Marinevereins Eisleben, Hella Stock, hat sich ein ihr bekannter Modellbauer seit 2020 daran gemacht, das im Original insgesamt 102-Meter-lange Fang- und Verarbeitungsschiff im Maßstab 1:100 wieder Gestalt annehmen zu lassen. "Das kann allerdings Jahre dauern", sagte uns dazu die Frau, die einst zwei, drei Fahrten auf der "Welk" als Stewardess miterlebt hatte. Der Namensgeber unter DDR-Flagge war übrigens stets auf seinem Porträtfoto in der Messe dabei (siehe Foto). Im Internet berichtet ein Seemann (ROS 338) zudem über die bewegende Story, dass die „Ehm Welk“ einmal vor ihrem Fangplatzwechsel von Mauretanien nach Namibia ihres Käpt'ns verlustig wurde, der der DDR in Las Palmas den Rücken gekehrt hatte, bevor er zunächst wieder zurückkam und dann später auf einer Schottlandreise von einem anderen Schiff stiften ging. Bei ihrer "kapitänslosen" Überfahrt soll zudem der Politoffizier der "Ehm Welk" auf Äquator-Höhe unauffindbar über Bord gegangen sein.
Thomas Hoppe
(September 2022)
Nachruf

Hans-Werner Peine am 29. August 2022 verstorben ist.
Als einen klugen und verlässlichen Freund werden wir ihn vermissen.
Der Vorstand des Freundeskreises Ehm Welk e.V. Bad Doberan
(September 2022)
In Erinnerung an Hans Werner Peine
Das war schon ein Schreck gewesen, wenn auch nur ein ganz kurzer: Der freundliche, hilfsbereite ältere Herr aus Bad Doberan, der im Neubukower Bürgerhaus gerade dazu ansetzen wollte, Viertklässlern etwas vom Wirken des Journalisten, Dramenautors und Schriftstellers Ehm Welk zu berichten, "musste viele Jahre seines Lebens immer wieder im Gefängnis verbringen", wie seine Vereinsfreundin, Heidi Greßmann, den Grundschülern augenzwinkernd verriet.
Warum? Weil Hans-Werner Peine früher als Anwalt für Straf- und Familienrecht arbeitete und manche Klienten wohl in der Haftanstalt besuchen musste.
Schon war die Aufmerksamkeit der Neun- und Zehnjährigen an diesem Vormittag im Februar des Jahres 2020 für die beiden Vortragenden geweckt und die Kinder erfuhren damals von ihnen außerdem, dass das Bad Doberaner Ehm Welk-Haus gerade geschlossen war, weil es modernisiert, renoviert und etwas umgebaut werden sollte.
Mitglieder unseres „Freundeskreises Ehm Welk e.V.“ hatten aus dieser „Not“ eine Tugend gemacht und verlegten bis zum Ausbruch der Covid-Pandemie ihre Lesungen und Veranstaltungen in Häuser der Region, wie eben auch in besagtes Bürgerhaus. Und Hans-Werner Peine war immer wieder dabei.Weil er als Rentner nicht auf der faulen Haut liegen wollte, wie es damals in Neubukow hieß.
So konnten die Jungen und Mädchen in der Schliemannstadt erfahren, dass Emil Welk ein sehr guter Schüler gewesen sein soll, den seine Familie und die Klassenkameraden stets Ehm nannten. „Schon mit fünf Jahren konnte er lesen, schreiben und etwas rechnen – und die Kinder nannten ihn oft auch Dr. Klew“, erzählte Hans-Werner Peine, der 1994 zu den Gründungsmitgliedern des Bad Doberaner Welk-Freundeskreises gehörte und bis zu seinem Tod am 29. August 2022 in unserem Vereinsvorstand mitarbeitete.
Für die Viertklässler hatten sich die beiden vortragenden Welk-Freunde aus der umfangreichen Biografie des Schriftstellers zudem die sprichwörtliche Liebe des Autors und seiner Frau zu Hunden herausgepickt, sie lasen aus dem Buch der 1930er Jahre, „Seebär ahoi – Seltsame Geschichten und Abenteuer des Seefahrers Willi Steinert“, und erinnerten an die Gründung von sechs Volkshochschulen in Mecklenburg-Vorpommern durch Ehm Welk.
Der 1937 geborene Hans-Werner Peine, hatte Ehm Welk einst nur als Passant in Bad Doberan gesehen, wie er erzählte. Doch durch Welks-Bücher war er dem Schriftsteller wohl längst viel näher gekommen. Mit Eindrücken, die er offensichtlich gern auch an die jüngeren Generationen weitergab.
Thomas Hoppe
Unsere Ehm Welk-Woche 2022 im Rückblick
(5. September 2022)
Ein Bericht unseres Vereinsmitgliedes Thomas Hoppe:
Im Literaturhaus lebt Geschichte auf
190 Jahre Hinstorff-Verlag, 138 Jahre Ehm Welk, 85 Jahre „Die Heiden von Kummerow“, 70 Jahre Pädagogischer Austauschdienst
– unsere traditionelle Ehm Welk-Woche hatte es wieder mal in sich.
Zum Start öffnete im Sommerarbeitsraum von Welk die kleine Sonderschau zur Historie des 1831 von Dethloff Carl Hinstorff gegründeten Verlages, die noch bis zum 29. Oktober besucht werden kann.
Am Vortag des 138.Geburtstages von Ehm Welk erinnerte unser Vereinsmitglied Heribert Koth an der Bad Doberaner Grabstelle des Autors der Heiden von Kummerow an dessen Verhältnis zu seinem Lehrer „Kantor Kannegießer“ und führte die Teilnehmer*innen des Gedenkens zu Gräbern einstiger Lehrer der Münsterstadt. „Daraus haben sich dann einige ganz interessante Gespräche entwickelt“, schätzte unsere Vereinsvorsitzende Ulla Golombek dazu ein.
Am 30. August konnte im Ehm Welk-Haus die Leiterin des Rostocker Hinstorff-Verlages, Eva Maria Buchholz, begrüßt werden, die die 190-jährige Geschichte ihres Hauses Revue passieren ließ. Dabei kam auch zur Sprache, dass allein von Hinstorff bislang rund 5,7 Millionen Exemplare von Welk-Werken (bei insgesamt geschätzten sieben Millionen) verkauft wurden und die zweiteilige Hörbuch-CD „Die Heiden von Kummerow“ (beim NDR produziert, gelesen von Gerd Micheel und Ulrich Voß) wurde von der Verlegerin besonders empfohlen. Eva Maria Buchholz dankte unserem Freundeskreis für die Begleitung ihrer Präsentation durch drei Vorleser*innen aus dem Verein.
Zwei Bad Doberaner Grundschulklassen konnten am Folgetag mit der Illustratorin Kristina Andres gemeinsam ein Kinderbuch lesen und dazu selbst Illustrationen zeichnen. „Das ist eines unserer Anliegen, das wir sozusagen von Ehm Welk aufgetragen bekommen haben, dass wir uns ganz besonders um die kulturelle Bildung von Kindern und Jugendlichen kümmern möchten“, resümierte Ulla Golombek.
Sie führte dann prompt am nächsten Nachmittag 18 junge Leute durch das städtische Anwesen an der Dammchaussee und brachte somit auch Gästen aus der Türkei, aus Albanien sowie Rumänien und aus Ägypten das Leben und Wirken Ehm Welks näher. Die Gruppe gehörte zu einem Projekt des 1952 von deutschen Kultusministern gegründeten Pädagogischen Austauschdienstes.
Am Donnerstagabend standen im Rahmen unserer Welk-Woche die beiden Hinstorff-Lektoren, Andrea Struck und Thomas Gallien, den zahlreichen Besuchern ihrer Runde übers Büchermachen ganz offen Rede und Antwort. Die meisten, der einfach zugesandten Manuskripte scheinen jedoch keine Chance zu haben, verlegt zu werden. Quasi einen Geschenktipp für Weihnachten gab es aber noch: Demnächst soll nämlich das Hinstorff-Büchlein: „Peter E. und die Kunst“ von Wolf Karge erscheinen, in dem der Autor das Lebensbild des Druckereibesitzers, Buchhändlers und Hinstorff-Chefs von 1907 bis 1959 nachzeichnet.
Übrigens soll der Nienhäger Gespensterwald im von Susanne Janssen illustrierten (2008 preisgekrönten) Hinstorff-Kinderbuch „Hänsel und Gretel“ Spuren hinterlassen haben.
Zum Finale der Welk-Woche drehte sich alles noch einmal um „Die Heiden von Kummerow“, die erstmals 1937 erschienen waren. Unser Vorstandsmitglied Heribert Koth erzählte dazu eingangs die DDR-Polit-Posse über den ursprünglich geplanten Standort des fünfzehnteiligen Heiden-Betonreliefs von Reinhard Schmidt (heute vor der Dammchaussee 23): Prohner Neubau-POS trug schon Welks Namen, doch die zuständigen Stralsunder Genossen schworen plötzlich auch hier auf Karl Liebknecht – Welks Name würde übermalt und Agathe Lindner-Welk damit sehr verletzt, wie Heribert Koth von seiner Mutter Erika weiß, die den Welks seit 1955 zur Seite stand. (Wie es mit dem Relief dann weiterging, kann hier nachgelesen werden.)
Mit Begeisterung beteiligten sich jetzt einige Besucher*innen an der Entschlüssung der von Schmidt und Restaurator Rainer Kessel in Beton gegossenen Szenen aus dem berühmtesten Welk-Roman und lauschten schließlich einigen dazugehörigen Buch-Passagen, gelesen von Ulla Golombek und Heribert Koth. Letzterer erklärte zum Finale: „Es gibt ja noch so viele weitere Szenen, aber die sparen wir uns vielleicht für eins der nächsten Jahre auf.“
Thomas Hoppe
(Bilder: Freundeskreis)
Große Grosche-Schau an der Dammchaussee
(4. Juli 2022)
Vom 7. Juli bis zum 20. August ist im Ehm Welk-Haus die Sonderschau zu sehen:
„Klaus Grosche - Nicht berühmt. Nicht unentdeckt! Ein Rückblick auf 65 Jahre Gebrauchsgrafik“.

Klaus Grosche und Ulla Golombek kennen sich schon seit mehr als 40 Jahren. 1979 brachten sie gemeinsam mit Erika Koth die Dauerausstellung im Flur des Ehm Welk-Hauses auf den Weg. (Klick vergößert)

Katrin Lau, Anne-Teresa und Klaus Grosche vor dem DDR-bekannten Logo des Gesundheitsmagazins "Visite".
(Klick vergößert)
Fotos: T. Hoppe
Für den vielseitigen Mann, der im Juli seinen 93. Geburtstag feiern wird, ist das kein unbekannter Ort: Denn vor rund 40 Jahren hatte der Dozent an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm gemeinsam mit der damaligen Leiterin dieser Begegnungsstätte, Ulla Golombek, und der langjährigen Sekretärin von Ehm Welk, Erika Koth, die Flurausstellung über Leben und Werk des Schriftstellers und Journalisten gestaltet. Auch das Logo für das Literaturhaus, das stilisiert aufgeschlagene Bücher zeigt, die gemeinsam die Initialen E und W bilden, stammt von Klaus Grosche.
Er hatte sie quasi alle auf seinem Arbeitstisch: das Ehm Welk-Haus in der Münsterstadt, Mecklenburgs Bäderbahn, Heinkels Rostocker Flugzeugwerke,, das TV-Gesundheitsmagazin „Visite“, Bad Doberans Fleischerei Timm, Kröpelins Tischlerei Stern oder die Fachhochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung in Wismar. In den Diensten der Letzteren vollendete Klaus Grosche Mitte der 90er seine Lehrtätigkeit im Bereich Gebrauchsgrafik - 1955 hatte er sie an der Fachschule für angewandte Kunst in Heiligendamm gestartet.
All die Jahre sei es ihm immer wichtig gewesen, vielseitig zu sein. Deshalb habe er sich auch stets über die Gebrauchsgrafik hinaus für Eisenbahnen und Flugzeuge interessiert, betont der heute in Bützow wohnende Mann. Ein Onkel und sein Vater hätten dafür die Grundlagen gelegt. Der eine mit einer blechernen Spielzeugbahn, der andere durch seine Tätigkeit in den Ernst-Heinkel-Flugzeugwerken.
Stolz zeigt Klaus Grosche dazu das Modell der historischen Molli-Lok Nr. 99312, die er aus Kunstoffresten sowie mit einem handelsüblichen Fahrwerk in Gartenbahn-Größe zusammengebaut hatte und er erinnert sich begeistert an die vielen Stunden in der damaligen Interessengemeinschaft Mecklenburgische Eisenbahnen: „Das waren schöne Zeiten!“
Aus dieser Zeit stammen auch zwanzig Flugzeugmodelle der Firma Heinkel, die der Technik- und Modellbaufan einst dem Schifffahrtsmuseum Rostock zu Ausstellungszwecken übergab und von denen ein paar Exemplare höchstwahrscheinlich ab dem 14. Oktober erneut in der Öffentlichkeit zu sehen sein werden. Dann im Rahmen der Sonderschau des Kulturhistorischen Museums: „Heinkel in Rostock - Innovation und Katastrophe“, wie Museumsleiter Dr. Steffen Stuht in Aussicht stellt.
Die Werke für seine aktuelle Exposition in Bad Doberan, hat Klaus Grosche gemeinsam mit seinen Töchtern Katrin Lau und Anne-Teresa Grosche ausgewählt.
Wie sein offenbar begabter Vater – als Mitarbeiter der Druckschriftenabteilung in den Heinkel-Werken - beim ihm, hat auch er bei seinen Kindern großes Interesse an grafischer und malerischer Kunst geweckt. Katrin Lau wurde eine Gemälde-Restauratorin und ist heute bekannt für ihre Porträtmalerei und ihre Plastiken.
Ihre jüngere Schwester, Anne-Teresa, lernte in den 1980er Jahren in Rostock den Beruf der Schrift- und Grafikmalerin, studierte Grafik-Design und ist heute Kunst-Lehrerin in der Rostocker Waldorfschule.
Auch die Mutter der beiden, Eva Grosche, die seit 66 Jahren mit ihrem Klaus verheiratet ist, arbeitete als Grafikerin beim Fernsehen – 20 Jahre im Ostsee-Studio Rostock. Mit ihr entwarf der Gatte übrigens das DDR-bekannte Logo des noch heute beim NDR laufenden Gesundheitsmagazins „Visite“. Grosches Firmenzeichen für die Fleischerei Timm in der Mollistraße und die Tischlerei Stern sind aktuell geblieben.
„Generationen von Studenten“ würden eine Grosche-Pflanze in sich tragen, die viel mit kunstvollen Schriftzügen, Typographie oder Kalligraphie zu tun habe. Sie hätten davon ihre Familien ernährt, lebten noch heute davon oder seien am Weitergeben, schrieb der Grosche-Student Tobias Trauzettel in einem Katalog, der zur Ausstellung im Ehm Welk-Haus für zehn Euro zu haben ist. Der heutige Kunsthandwerker an der Wismarer Hochschule prägte auch das Motto der Sonderschau: „Klaus Grosche hat auf viele Arten gelebt und belebt. Nicht berühmt. Nicht unentdeckt!“
Thomas Hoppe
AQUAnostra BAD BOBERAN
(29. Mai 2022)
Veranstaltungswoche vom 18. - 26. Juni 2022
AQUAnostra - Unser Wasser auf lateinisch - ist unverwechselbar mit Bad Doberan verbunden: Wasser der Wassermühle im Zisterzienserkloster Doberan, Wasser als Heil- und Lebensmittel, als touristisches Ziel, als Quell der Inspiration für Künstler, aber auch Wasser als bedrohtes und bedrohendes Element.
"AQUAnostra" - ein einzigartiges Kulturereignis mit Veranstaltungen rund um das Wasser - mit Kunst und Historie, mit Themen zu Umwelt, Natur und Gesundheit, für Kinder und Familien. Ein Mix aus Ausstellung, Lesung, Film, Theater, Musik, Wanderung, Führung, Vortrag und dem "Historischen Anbaden" in Heiligendamm. Eine Initiative von Vereinen, Partnern und Unterstützern aus Bad Doberan.
Rückblick:
AQUAnostra - das Wasserfest in Bad Doberan und Heiligendamm - fand erstmalig in den Jahren von 2002 bis 2008 als Veranstaltungsreihe mit vielen Facetten statt. Der Kunstverein Roter Pavillon fungierte damals als Träger des Projektes und setzte es gemeinsam mit zahlreichen Partnern und Unterstützern um. 2016 erlebte AQUAnostra seine Wiedergeburt mit einem Organisations-Team aus mehreren Vereinen, Initiativen und der Tourismus-Information Bad Doberan.
Corona sowie strukturelle Änderungen im Team brachten 2020 und 2021 die Veranstaltungswoche wieder in schwieriges Fahrwasser. Termine mussten abgesagt oder verschoben werden, Partner sprangen ab oder gaben auf, sodass AQUAnostra als ein „Gesamtereignis“ nicht auf den Weg gebracht werden konnte.
Neustart 2022:
Gemeinsam haben sich Frauen aus dem Vorstand des Kunstvereins Roter Pavillon e.V. und des Freundeskreises Ehm Welk e.V. an die Arbeit gemacht und wieder eine AQUAnostra-Woche organisiert. Dabei konnten sie auf ein funktionierendes Bad Doberaner Netzwerk und gute Kontakte zu Mitmachern zurückgreifen. Im Ergebnis dessen wird es vom 18.-26. Juni 2022 wieder ein abwechslungsreiches Programm für alle Kultur- und Naturfreunde geben!
Auftakt wird am 18. Juni das „historische Anbaden in Heiligendamm“ sein, was als großes Event seinen Platz im Doberaner Kulturkalender gefunden hat. Weiterhin stehen auf dem Programm: Kunstausstellung, Theater, Wanderung, Konzert, Lesung, Vortrag, Führung, Kreativangebot für Familien, Filmaufführung … und exklusiv zur AQUAnostra-Woche ein "LUST AUF FISCH!" – Speisenangebot.
Das gesamte Programm dieser Woche wird demnächst mittels Flyer und im Internet veröffentlicht.
Unser Verein ist auch 2022 mit eigenen Veranstaltungen in der AQUAnostra-Woche dabei:
Mit einer Sonntags-Matinee am 19. Juni um 17 Uhr wollen wir eine neue Veranstaltungsform anbieten und testen, ob diese Zeit zwischen Kaffeetrinken und Abendessen bei unserem Publikum auf Zustimmung trifft.

Foto: Impro-Theater TRAFO
Außerdem ist an diesem Tag eine Premiere zu erleben, denn erstmalig tritt das Bad Doberaner Improvisationstheater TRAFO öffentlich auf. Speziell für AQUAnostra haben die Theatermacher ein Programm mit erfrischenden Ideen, heiteren und tiefgründigen Szenen als "Quell der Überraschungen und des spontanen PiPaPo" zusammengestellt. Es ist für Erstaunen gesorgt!

Foto: privat, Steinbeck
Unsere Abendveranstaltung am 23. Juni um 19 Uhr ist einem höchst aktuellen und brisanten Thema gewidmet: "Eine Trauminsel und ihre Umweltprobleme". Wir gehen sozusagen auf Reisen, zu den Cook Islands. Ein Sehnsuchtsort in der Südsee und Reiseziel vieler Urlauber. Aber die Insel leidet unter der Zunahme des Tourismus, hat Wasserprobleme, Schwierigkeiten mit der Müllentsorgung und als Folge ein Korallensterben.
Die Reisenden und Autoren Dieter & Fritzi Steinbeck gehen in ihrem Vortrag sowohl darauf, als auch mit imposanten Bildern auf die Schönheiten der Insel ein. (MS)
Straßenschilder im Ehm Welk-Viertel sind ergänzt
(19. Jan. 2022)
Nun ist es endlich so weit! Der Vorschlag unseres Vereins, die Straßenschilder im neuen Wohngebiet an der Chaussee nach Heiligendamm durch erklärende Hinweise zu den einzelnen Straßennamen zu ergänzen, wurde von der Stadt Bad Doberan aufgegriffen und umgesetzt. Nun wird auf zusätzlich angebrachten Hinweisschildern schwarz auf weiß eine kurze Erklärung zum jeweiligen Straßennamen gegeben.
Mit unserem literarischen Spaziergang aus Anlass der Ehm Welk-Woche im August 2021 hatten wir unserer Initiative noch etwas Nachdruck verliehen. Bei dem gut besuchten Rundgang durch das Wohngebiet waren auch Vertreter der Stadt anwesend. Beim anschließenden Kaffee im Garten am Ehm Welk-Haus wurde noch an diesem Tag versprochen, unseren Vorschlag demnächst in die Tat umzusetzen. Und nun ist es soweit. An den ersten Tagen im neuen Jahr wurden die Zusatzschilder von den Mitarbeitern des städtischen Bauhofs montiert. Vielen Dank! (UB)
In diesem Monat jährt sich Ehm Welks Todestag
(12. Dez. 2021)
Vor 55 Jahren, am 19. Dezember 1966, verstarb im Alter von 82 Jahren der Schriftsteller Ehm Welk in seinem Zuhause in Bad Doberan. Hier endete ein langer und abwechslungsreicher Lebensweg mit vielen unterschiedlichen Stationen.
Von seinem Geburtsort, dem geliebten „Kummerow“ in der Uckermark, ging es u.a. über Stettin, Braunschweig, Amerika, Berlin, den Spreewald, Neuenkirchen bei Stettin, Ueckermünde und Schwerin 1950 schließlich nach Bad Doberan. Hier verbrachte er den längsten zusammenhängenden Lebensabschnitt und eine überaus schaffensreiche Zeit als Schriftsteller. Bis 1934 hatte er sich bereits als zeitkritischer Journalist eine
Veranstaltungswoche vom18. - 26. Juni 2022
n Namen gemacht und wurde deshalb von den Nazis im KZ Oranienburg inhaftiert. Ab 1945 setzte er sich dann für den demokratischen Erneuerungsprozess im Kulturbund, für die Gründung von Volkshochschulen in MV und als deren Dozent ein.
Bad Doberan bot dann für Ehm Welk alles, was er sich für seinen letzten Lebensabschnitt wünschte: die Ruhe zum schriftstellerischen Arbeiten, die Schönheit der norddeutschen Landschaft und die bodenständigen Menschen dort.
So wählte er auch bewusst, gemeinsam mit seiner Gattin, der Schriftstellerin Agathe Lindner-Welk, den Doberaner Waldfriedhof als letzte Ruhestätte.

(Klick vergößert)
Der Bildhauer Reinhard Schmidt, guter Freund der Welks, sprach am Grab (Foto: Archiv Heribert Koth)
Dort fand dann auch am 23.12.1966 nach einer Trauerfeier im Festsaal der Kreisverwaltung mit viel Prominenz aus Nah und Fern die Beerdigung unter großer Anteilnahme der einheimischen Bevölkerung, von Freunden und Bekannten und Schülern statt. Auch wurde später seine Frau hier beigesetzt.
Ein großer Feldstein auf der Grabstelle erinnert an beide.
(HK)
Der Freundeskreis gedenkt des Ehrenbürgers Bad Doberans am 19. Dez. 2021 an seiner Grabstätte. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Haupteingang in der Waldstraße. Interessierte Bad Doberaner, Freunde und Gäste sind willkommen.
Kurzbericht zum Friedhofsbesuch lesen
Es ist wieder still im Ehm Welk-Haus
(2. Dez. 2021)
Der Start in das nun zuende gehende Jahr 2021 hatte auch für den Freundeskreis Ehm Welk e.V. mit Stillstand und langer Atempause begonnen. Um so mehr hatten wir uns gefreut, mit unseren Veranstaltungen im Rahmen der Festwoche aus Anlass des Geburtstages Ehm Welks neu starten zu können. Ende August wurde das ehemalige Wohnhaus der Welks offiziell wieder für Gäste und Besucher geöffnet. In den folgenden Monaten erfuhren insbesondere unsere Nachmittagsveranstaltungen „Vorgelesen & Zugehört“ eine große Nachfrage. Dann plötzlich Ende November ein erneutes coronabedinges Aus!!! Der bereits organisierte und angekündigte Nachmittag mit Lesung zur Thematik „Gewalt gegen Frauen!“ musste kurzfristig abgesetzt werden. Leider fallen somit auch unsere vorweihnachtlichen Angebote weg.
Nun planen wir am 19. Dezember Ehm Welk aus Anlass seines 55. Todestag an seiner Grabstätte auf dem Bad Doberaner Friedhof zu ehren. Hierzu demnächsr mehr lesen.
UB
190 Jahre Hinstorff-Verlag ... ohne Ehm Welk???
(12. Sept. 2021)
In einem längeren Beitrag der "Ostseezeitung" vom 02.09.2021 versucht die Autorin Stefanie Büssing eine Würdigung der Geschichte des Hinstorff-Verlages Rostock vorzunehmen. Es ist aber kaum zu glauben, dass der Name Ehm Welk darin mit keinem Wort auch nur erwähnt wird!!! Einer der bedeutenden deutschen Erzähler des 20. Jahrhunderts!
Es war kein anderer als der legendäre Hinstorff-Verlagsleiter Peter Erichson, der Ehm Welk nach dem 2. Weltkrieg gewinnen konnte und zusammen mit seinem Nachfolger Konrad Reich Millonen seiner Bücher in zahlreichen Ausgaben, auch in der Bundesrepublik, auflegte. Gekrönt wurde das durch Leder-und Halbleder-Editionen und schließlich durch eine 13-bändige (!) Gesamtausgabe letzter Hand.
Damit war Ehm Welk ab 1950 der erfolgreichste Autor bei Hinstorff und gab dem Verlag auch finanziell die Möglichkeit, Werke junger DDR-Autoren, wie zum Beispiel Ulrich Plenzdorf, aufzulegen oder ein Programm nordeuropäischer Literatur zu entwickeln.
Bedauerlich auch, dass die Leistung Konrad Reichs für die Entwicklung des Verlages und für die Herausgabe der Werke Ehm Welks nur beiläufig erwähnt wird.
Waren es mangelhafte Recherche der OZ-Autorin oder unzulängliche Informationen der Verlagsleitung bei der Vorbereitung ihres OZ-Artikels?
HK
Nachmittagsveranstaltungen
(10. Sept. 2021)
Nachdem wir uns mit den Veranstaltungen zur diesjährigen Ehm Welk-Woche wieder "zurück gemeldet" und das Haus erneut mit Leben erfüllt haben, planen wir für die kommende Zeit auch wieder Nachmittagsveranstaltungen. Unter dem Motto "Vorgelesen & Zugehört" wollen wir einmal pro Monat zu einer kurzweiligen Stunde bei einer Tasse Kaffe einladen. Unser erster Termin ist der 22. September 2021. An diesem Nachmittag wird über das Berliner Künstlerleben in den „Goldenen Zwanziger Jahren“ vortragen - wir laden ein zu "Komm ins Café".
UB
Ehm Welk-Woche mit Ehrung des Schriftstellers zu Ende gegangen
(30. Aug. 2021)
Vereinsmitglieder und Freunde Ehm Welks hatten sich am Sonntag trotz schlechten Wetters am Bad Doberaner Friedhof eingefunden. Zum 137. Geburtstag des Schriftstellers und Journalisten wurde an seinem Grab ein Blumengebinde niedergelegt und mit einer kurzen Lesung aus einem seiner Romane an Ehm Welks Schaffen erinnert. Auch seine Frau Agathe Welk-Lindner fand hier ihre letzte Ruhestätte. Mit einer kleinen Anekdote zu deren Beisetzung startete Pastor i.R. Carl-Christian Schmidt gemeinsam mit Heribert Koth einen Rundgang zu Gräbern ehemaliger Doberaner Pastoren. Interessante und kurzweilige Episoden aus dem Leben ehemaliger Würdenträger fanden die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. Leider wurde der Rundgang durch einen kräftiger Regenguss jäh beendet.
Mit dem Besuch der Grabstätte ging die diesjährige Ehm Welk-Woche, die am 21. August mit einem "Literarischen Spaziergang" durch das neue Ehm Welk-Viertel gestartet war, zu Ende. Alle vom Freundeskreis organisierten Veranstaltungen waren gut besucht - erste Ideen für die Jubiläumswoche 2022 sind bereits notiert.
UB
Garten.Haus.Offen.
(9. Juli 2021)
In den Sommermonaten Juli und August wird der Garten des Ehm Welk-Hauses für Frischluft- und Naturliebhaber, sowie für Literaturfreunde geöffnet. Steht das Gartentor auf, sind Besucher herzlich willkommen hinter den Mauern des Gartens mit weiter Wiese, bizarrem Baumbestand und einem kleinen Sommerhaus zu verweilen. Man kann die Sonne genießen oder ein Plätzchen im Schatten der Bäume finden, Ruhe tanken oder sich zu einem kleinen Picknick niederlassen. Spontan oder mit Voranmeldung - ein Spaziergang zum Ehm Welk-Haus lohnt sich! Kostenfreier Aufenthalt im Garten an den Öffnungstagen Dienstag, Donnerstag und Samstag jeweils von 13.00 bis 16.00 Uhr.
MS
Erste Öffnungsschritte
(29. Juni 2021)
Das Ehm Welk-Haus ist seit dem 8. Juni für Besucher zu den Öffnungszeiten wieder offen. Die Besucherzahlen sind auf Grund dert aktuellen Corona-Bestimmungen jedoch noch begrenzt. Der Garten hinter dem Haus lädt zum Verweilen ein. Nach längerer Pause waren viele Pflegemaßnahmen notwendig. Wege sind vom lästigen Unkraut befreit und Blumenbeete aufgehübscht worden. Weitere Gestaltungsarbeiten im Garten werden von Vereinsmitgliedern in Absprache mit der Stadt weiterhin durchgeführt.
Kommen sie gerne herein, wenn das Gartentor offen steht. Verweilen Sie im Schatten der Bäume und genießen die Stille ...
Unsere "offizielle" Wiedereröffnung des Hauses nach einer Teilrenovierung im Jahr 2020 und der langen coronabedingten Schließung planen wir nun für die Ehm Welk-Woche Ende August. Bereits für Mitte Juli ist ein Kindermalnachmittag in Vorbereitung.
UB
Petition - Kultur ins Grundgesetz
(24. April 2021)
Kunst und Kultur für alle – ein Grundrecht, das vom Staat zu gewährleisten ist!
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Bislang zählt die Förderung von Kunst und Kultur mehr oder weniger zu den freiwilligen Aufgaben der Länder, Kreise, Städte und Gemeinden. Um dies zu ändern, um mehr Gehör zu finden, wurde im Dezember 2020 eine Petition „Kultur ins Grundgesetz“ gestartet. Die Forderung, Kunst und Kultur als ein Grundrecht durch die Verfassung zu garantieren, wurdiste in einem offenen Brief an die Regierenden der Bundesrepublik Deutschlands verfasst.
Initiiert wurde die Petition von Kathrin Schülein, Intendantin des Theaters Adlershof, gemeinsam mit vielen Erstunterzeichner*innen eines offenen Briefes, wie z.B. Wim Wenders, Konstantin Wecker, Marion Brasch, Dr. Klaus Lederer, Dr. Gregor Gysi und viele mehr (vgl. https://www.kulturinsgrundgesetz.de/#erstunterzeichnerinnen). Bisher gibt es bereits über 28.000 Unterstützende – dies sind ca. 55% der angestrebten 50.000 Unterschriften. Noch weitere sieben Wochen sollen Zustimmungen von Unterstützer*innen gesammelt werden.
Der Freundeskreis unterstützt die Forderungen der Petition.
Als wichtigster Zweck unseres Vereins ist im §2 unserer Vereinssatzung die „Förderung von Kunst, Literatur und Musik in der Region ...“ aufgeführt. Wir rufen deshalb alle Mitglieder*innen, Freund*innen und Unterstützer*innen auf, mit ihrer Unterschrift diesen Forderungen Nachdruck zu verleihen!
Die Forderungen der Petition sind:

Die persönliche Zustimmung zur Petition erfolgt durch eine digitale Unterschrift auf der Website von OpenPetition. Bitte hier klicken!
Dort den Namen und die E-Mail-Adresse eintragen und auf UNTERSCHREIBEN klicken.
Es werden weitere freiwillige Daten erfasst - auch, ob die Unterschrift veröffentlicht werden darf oder eben nicht sichtbar sein soll.
Abschließend wird an die angegebene E-Mail-Adresse eine E-Mail gesendet. Erst nach dem Klick auf "Jetzt Unterschrift bestätigen" ist die Unterschrift "rechtsverbindlich" erfolgt.
Der Vorstand des Freundeskreises bedankt sich herzlich für Deine/Ihre Unterstützung!
Die Tür ist noch verschlossen - drinnen wird gewerkelt.
(2. April 2021)
Eine mit Frühjahrsblühern bepflanzte Blumenschale vor der Haustür war als Willkommensgruß für unsere ersten Gäste gedacht ...
Wenn wir die Türen für Besucher auch noch nicht öffnen dürfen, wird im Inneren des Hauses weiter gewerkelt. Ein Reihe gespendeter Büromöbel haben ihren Platz im Haus gefunden.
Unser kleiner Büroarbeitsplatz in der Küche ist vorbereitet und mit neuer Technik ausgestattet. Durch ein Regal ist dieser Bereich von der neu eingerichteten Küchenzeile abgetrennt. Geschirr und Gläser sind eingeräumt - nur der Kühlschrank ist noch nicht eingeschaltet!
Wir könnten sofort starten ...
Ein neuer Flyer, mit dem wir die breite Palette unserer Vereinsarbeit vorstellen möchten, ist fast fertig gestellt - erste Probeausdrucke sind vielversprechend ausgefallen.
Im Wohnzimmer war für eine Öffnung im Frühjahr eine kleine Austellung mit Werken von Laienkünstlern aus unserer Region geplant. Dieses Vorhaben müssen wir verschieben und haben nun die "angestammten" Bilder wieder aufgehängt.
Im Obergeschoss sind Regale aufgestellt. In diese wird der Bücherbestand, der auf Grund der eigentlich geplanten Sanierung bisher noch in Kartons verpackt war, neu eingeordnet. Dazu zählen auch die verschiedenen Ausgaben der Werke von Ehm Welk.
Im Projektraum, der nun mit gespendeten Tischen, Stühlen, Schränken und Regalen ausgestattet ist, sind an den Galerieschienen erste Wechselrahmen aufgehängt. Hier wollen wir mit Bildern und Plakaten die Vereinsarbeit der vergangenen Jahre dokumentieren. Dieser Raum wird künftig verschiedenen Aktivitäten von Kindern und Jugendlichen sowie Senioren und anderen Interessengruppen zur Verfügung stehen. Bei Interesse bitte per Telefon oder E-Mail melden.
Telefonisch ist das Ehm Welk-Haus nun wieder zu jeder Zeit erreichbar (038203 – 62325) - derzeit meldet sich meist nur der Anrufbeantworter. Jedoch werden die dort empfangenen Sprachnachrichten fast zeitgleich an Vorstandsmitglieder des Freundeskreises weitergeleitet. Nehmen Sie Kontakt mit uns auf - wir rufen gerne zurück.
Wir freuen uns auf ein baldiges Wiedersehen!
Ihr Vorstand des Freundeskreises
Vor 70 Jahren ist Ehm Welk nach Bad Doberans gezogen.
(Heribert Koth, 10.10.2020)
Genau vor 70 Jahren, Ende September/Anfang Oktober 1950, erreicht Ehm Welk mit seiner Frau Agathe die letzte Station seines abwechslungsreichen Lebensweges. Der spätere Ehrenbürger von Bad Doberan bezieht das von ihm gekaufte Haus in der Doberaner Dammchaussee 23 - nach seinem Tod der Stadt testamentarisch übereignet - heute kulturelles Begegnungszentrum.
In den ersten Nachkriesjahren hatte Ehm Welk - gewohnt in Schwerin - die sechs mecklenburgischen Volkshochschulen gegründet und sich in Vorträgen und Lesungen für den kulturellen Aufbau nach 1945 eingesetzt.
In Bad Doberan verbrachte Ehm Welk seine längste Schaffensperiode - bis zu seinem Tod im Jahr 1966. Auf die Frage, wie er nach Bad Doberan kam, antwortet Ehm Welk einige Jahre später in einem Radiointerview:
"Das Verlangen, wieder an einem kleinen, stillen Ort zu sein - ich hatte vor dem Kriege auf dem Dorfe gewohnt, mein Haus ist im Krieg niedergebrannt, ich habe meine Heimat verloren und ich kam nach Schwerin, habe dort vier Jahre lang die Volkshochschulen geleitet und hatte das Bestreben, nun wieder Schriftsteller zu sein.
Da fuhr ich durch Bad Doberan und lernte hier eine Gegend kennen, die eigentlich meine Gegend ist. Denn das ist eine der schönsten deutschen Gegenden, dieses Stück Mecklenburg.
Hier hatte ich alles, was ich brauchte, suchte: die See, Feld, Wald, arbeitende Menschen, Tiere... Und nichts ist gekünstelt.
Hier glaubte ich, arbeiten zu können, und doch Gelegenheit zu haben, ohne große Bemühungen mich auch meinen gesellschaftlichen Verpflichtungen widmen zu können.
So kam ich nach Bad Doberan und freue mich, dass ich diese Wahl getroffen habe."

Sicher war auch die Nähe zum Rostocker Hinstorff-Verlag und dessen damaligem Leiter Peter Erichson ausschlaggebend, denn nach 1945 wurde der Verlag zum "Hausverlag" des Autors, dessen späterer Leiter, Konrad Reich , die Werke Ehm Welks in Millionen von Exemplaren und schließlich in einer neunbändigen Gesamtausgabe letzter Hand herausbrachte. So war die neue Heimstatt für den Dichter auch die kreativste Periode seiner schriftstellerischen Arbeit.
Allein fünf Romane, zwei Erzählbände, zwei Filmszenarien und vieles andere entstanden hier.
Möglich wurde das vor allem auch durch seine geliebte Frau Agathe, die für eine wohnliche, einladende Atmosphäre im Haus und im Außengelände mit einem zauberhaften Garten - und damit besten Bedingungen für schöpferisches Arbeiten ihres mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichneten Mannes sorgte.
Ein bisschen von dieser Atmosphäre bietet das Ehm Welk-Haus auch heute noch seinen Besuchern, und es ist zu hoffen, dass es seine Pforten für Veranstaltungen nach einer Teilsanierung bald wieder öffnen kann.
HK
Kunst und Kultur in Bad Doberan
Vereine aus der Region, die mit ihren Angeboten zum kulturellen Leben in und um Bad Doberan beitragen:
- Roter Pavillon
- Klosterverein
- Kornhausverein
- Kultur- und Kinoverein
wird fortgesetzt ...
Tipps zu Literatur - Veranstaltungshinweise u.a.
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